GVA - Das vernetzte Fahrzeug - Chancen und Risiken

3 Vorwort Wir leben in einer vernetzten Welt und das Auto ist mittlerweile ein Teil da- von. Während sich bis vor einigen Jahren etwa Werbekampagnen für neue Autos oder auch „Benzingespräche“ noch vorrangig um besondere Details der Innenraumausstattung, die Höhe der Ladekante des Kofferraums oder die Hubraumgröße des Motors drehten, wird den Autofahrern nun immer wichtiger, welche besonders pfiffige Vernetzungslösungen und -anwen- dungen ein Fahrzeug bietet. Fast scheint es, als würde das Auto nicht mehr als ein Fortbewegungsmittel angesehen, sondern als ein weiteres Gerät zur Kommunikation, das quasi nebenbei auch die individuelle Mobilität ermög- licht. Zweifellos wird die Fahrzeugvernetzung die Mobilität und die Auto- mobilwirtschaft sowie die damit verbundenen Dienstleistungen tiefgreifend verändern. Derzeit werden wichtige Weichen sowohl technischer als auch wettbewerbspolitischer und -rechtlicher Natur der Fahrzeugvernetzung gestellt: Wem gehören die Daten im Fahrzeug? Wer soll darauf Zugriff haben und wie werden die für die Vernetzung relevanten Kommunikationsschnittstellen ausgestaltet? Welche Marktplätze für digitale Services rund um das Auto wird es geben und welche Akteure werden darauf wie aktiv sein können? Das sind nur einige wenige Fragen von vielen, die sich stellen, aber schon die Antworten darauf werden die weitere Entwicklung des Themas und damit die automobile Mobilität, den Wettbewerb in der Automobilwirtschaft und die Möglichkeiten der Unternehmen und Verbraucher für viele Jahre prägen. Aus Sicht des Gesamtverband Autoteile-Handel e.V. (GVA) ist vor allem wichtig, dass die Grundlagen fairen Wettbewerbs zum Wohle der Verbraucher auch im Zeitalter der Fahrzeugvernetzung gewahrt bleiben. Es gilt, die zahlreichen Chancen, die sich aus den technischen Innovationen ergeben, zu nutzen, aber gleichzeitig auch die Risiken für unabhängige Marktteilnehmer des Kfz-Teile- und Servicemarkt nicht aus den Augen zu verlieren. Die Gesetzgeber in Europa sind gefordert, geeignete rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Wahl- freiheit der Verbraucher bei der Fahrzeugvernetzung zu wahren und um fairen Wettbewerb in der Automobilwirt- schaft zu ermöglichen. Hartmut Röhl GVA-Präsident

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